Worum geht's?
Mehr als 10 Jahre lang gab es an jedem 2. Donnerstag im Monat den "Proppers Poetry Slam Meisters" im Lagerhaus. Erfinder, Moderator, Motor und Gesicht dieses ersten Bremer Poetry Slams war Meister Propper alias Günther Kahrs. Seit August 2009 ist Günther nicht mehr am Leben. Aus Anlaß des letzten Proppers Poetry Slam Meisters im September 2009 entstanden die folgenden Texte.
Sven Kamin schrieb und las vor:
Ein Flipchart, ein Mikrofon und einen Meister - mehr brauchte es nicht. Mehr brauchte es nicht für Proppers Poetry Slam Meisters im Lagerhaus. Vielleicht noch ein Publikum, das über Jahre hinweg immer wieder auch bereit war, den Außenseitern, den Underdogs, den Angeeckten ein Ohr zu leihen und eine Chance zu geben. Und natürlich all die Slammer, Rapper, Punker, Sänger, Geschichtenerzähler, Hinterhof- und Kneipenpropheten, die sich seit 1997 jeden zweiten Donnerstag im Monat ihre Texte unter die Arme klemmten, um den Menschen von sich zu erzählen. Angefangen Anfang der 1990er Jahre in einem kleinen Keller in der Weberstrasse hatte Günther Kahrs, alias Meister Propper, mit seinem Slam, der damit einer der ältesten in Deutschland sein dürfte, nicht weniger geschaffen als ein offenes Mikrofon. Ein offenes Mikrofon, durch das sich die Stimmen der Stadt Gehör verschaffen konnten. Ein offenes Mikrofon, vor dem spätere Großmeister wie Bas Böttcher ihre ersten Schritte auf der Bühne unternehmen konnten. Ein offenes Mikrofon. Ein Treibhaus für Texte und Talente. Und ein Meister, der die Fäden in der Hand hielt, Großmäuler in die Schranken wies, Anfängern Zauberkräfte schenkte und mit den Regeln der Show herumjonglierte, dass es eine Art hatte, und die Slampolizei ratlos den Kopf schüttelte. War das noch Slam? Und wie das Slam war! Lodernde Wortschlachten, oft bis weit nach Mitternacht. Songwriter die sich im Finale die Zähne am Punkpoeten ausbissen. Vernichtende Niederlagen und große Siege. In einem hat die Slampolizei im Nachhinein wohl Recht behalten: Proppers Poetry Slam Meisters war kein normaler Slam. Zum Glück.
Günther ist seit dem 15. August 2009 nicht mehr am Leben. Seine Art, den Slam zu meistern, hat er mitgenommen. Aber seine Idee lebt weiter.
Text von Wolfgang Gerhardy (Kulturzentrum Lagerhaus):
Meister Propper war Günther Kahrs. Günther Kahrs ist am 15. August gestorben. Viele kannten ihn als herausragende Persönlichkeit des Viertels unter seinem Pseudonym Meister Propper. Er war der Initiator der Slam Poetry Szene Bremens, erst in seinem Kellerclub in der Weberstraße, später fast 12 Jahre lang im Kulturzentrum Lagerhaus. Viele haben ihn in den Anfangstagen belächelt oder sich geärgert, aber Meister Propper ist unbeirrt seinen Weg gegangen, und mittlerweile gibt es sogar eine Dozentin an der Uni Bremen, die mit Poetry Slam promoviert hat.
Sein Weg war immer sehr unkonventionell (wir erinnern uns an die selbstgebastelten Plakate an unmöglichsten Stellen). Er war streitbar, besonders gegenüber Behörden und Politikern aber bei allen Kontroversen zeichnete ihn eine positive und lebensbejahende Einstellung aus, die er besonders den jungen BesucherInnen seiner monatlichen Slam Poetry Show vermittelte. Meister Propper animierte die Nachwuchs-Slammer, eigene Texte zu schreiben und zu veröffentlichen, anstatt nur zu konsumieren und Drogen zu nehmen, denn "Wer Ruhe will, soll Drogen nehmen", war einer seiner Lieblingssprüche. Wir vom Kulturzentrum Lagerhaus wollten jedenfalls noch lange keine Ruhe vor Meister Propper und Günther Kahrs haben.
Spielregeln
Anmeldung
Teilnehmende können sich vor der Show online anmelden auf www.slam-bremen.de. Nach Absenden der Anmeldung erhält der Bewerber eine Bestätigung der Anmeldedaten per Email mit einem Link. Nach Anklicken des Links erscheint der Teilnehmende auf der Starterliste, die Email ist mitzubringen und berechtigt zu freiem Eintritt zur Show.
Um spontane Anmeldungen während der Show zu ermöglichen, wird die Online-Starterliste geschlossen, wenn mehr als 6 Teilnehmende auf der Starterliste sind. Weitere Anmeldungen werden auf einer Warteliste gesammelt. Sollte ein Startplatz frei werden, werden die Bewerber in der Reihenfolge der Warteliste benachrichtigt und auf die Starterliste gesetzt.
Teilnehmende können sich auch spontan am Abend der Show anmelden. Moderator und Team entscheiden, ob die Anmeldung berücksichtigt werden kann.
Wir wollen möglichst vielen Startern eine Teilnahme ermöglichen. Daher können sich Starter, die an einem Slam teilgenommen haben, nicht online für eine Teilnahme am Slam im darauf folgenden Monat anmelden.
Die Regeln
Der Slam hat Regeln. Ein Moderator wacht über die Einhaltung der Regeln, kann diese jedoch in Absprache mit dem Team im Sinne der Veranstaltung übergehen oder verändern.
Voraussetzung für die Teilnahme ist eine Anmeldung. Die angemeldeten Starter erscheinen auf der Starterliste. Teilnehmende, die sich online anmelden, erhalten freien Eintritt gegen Vorlage eines Ausdruckes der Email über die Bestätigung der Anmeldedaten.
Zugelassen sind Beiträge, die live vorgetragen werden und etwas zu sagen haben. Die Teilnehmenden dürfen nicht nur Texte vortragen, auch andere Darbietungen sind erlaubt. Kurz: Was immer live auf dieser Bühne vorgetragen werden kann, ist erlaubt. Selbstverständlich sind menschen-verachtende oder diskriminierende Beiträge absolut unerwünscht. Sofern geboten, werde diese von Publikum,Team oder Moderator abgebrochen und nicht bewertet.
Der Wettbewerb wird eröffnet durch den Moderator mit Auslosung der Startplätze und durch Ernennen der Publikumsjury, die aus mindestens 5 Mitgliedern besteht. Die Mitglieder der Jury urteilen neutral, sie sollten nicht Angehörige oder Unterstützer einzelner Teilnehmender sein.
Jeder Teilnehmende bekommt sieben Minuten Zeit. Ist der Vortrag bei Ablauf der Zeit noch nicht beendet, entscheiden Moderator und/oder Publikum darüber, ob der Teilnehmende weiter vortragen darf.
Eine Publikumsjury bewertet den Vortrag der Teilnehmenden in der Hauptrunde mit Wertungspunkten von 1 bis 10, wobei 1 die schlechteste und 10 die beste Bewertung ist. Jedes Jurymitglied vergibt zwei Noten: Die A-Note bewertet Inhalt und Idee, die B-Note die Performance. Aus sportlichen Gründen werden vor Ermittlung der Gesamtnote jeweils die höchste und die niedrigste Wertung gestrichen, die Gesamtnote ist die Summe aus den verbleibenden Wertungen der A-Noten und B-Noten. Der Teilnehmende mit der höchsten Gesamtnote ist der Tagessieger, es sei denn, der Moderator ruft ein Finale auf.
Sofern ein Finale aufgerufen wird, ziehen die Teilnehmenden, die nach der Hauptrunde die meisten Punkte haben, ins Finale ein. Hier hat jeder Kandidat maximal 5 Minuten Zeit für einen Vortrag. Nach den Final-Beiträgen entscheidet das Publikum durch Applaus-Lautstärke über den Tagessieger.
Die Teilnehmenden, Wertungen und Startplätze sowie Fotos, Medien, etc. der Teilnehmenden werden im Internet veröffentlicht.
Impressum
Kulturzentrum Lagerhaus Bremen e.V.
Schildstraße 12-19, 28203 Bremen
Vereinsregisternummer: VR 3771 HB
USt-IdNr: DE114439881
Tel.: 0421-247010-10
e-mail: info [at] kulturzentrum-lagerhaus.de
Vereinsvorstand: Michael Filzen Salinas, Änne Klockgießer, Jürgen Müller, Angelika Zollmann (Stand 01/2024, Aktuelle Informationen auf Anfrage)
Programmierung: Rainer Hauschild
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a. Anmeldung zu Wettbewerben: Für die Anmeldung zu unseren Wettbewerben erheben wir personenbezogene Daten wie Name, Telefonnummer und E-Mail-Adresse. Diese Informationen werden benötigt, um die Teilnahme zu organisieren und um mit den Teilnehmenden in Kontakt treten zu können. Die Datenverarbeitung erfolgt auf der Grundlage Ihrer Einwilligung gemäß Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO.
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